Dienstag, 26. Juni 2012

Hebe-Senk-Einlauf

Obstipation: Erschwerte, verzögerte Darmentleerung, oft verbunden mit hartem Stuhl und schmerzhafter Stuhlausscheidung.
>> Tritt eine Obstipation bei gleichbleibenden Lebensgewohnheiten auf, kann dies auf eine Darmentleerung hinweisen.

Ursachen:
  • Bewegungsmangel 
  • falsche Ernährung
  • prychische Ursachen
  • unerwünschte Wirkungen von Arzneimitteln
  • Operationen an den Bauchorganen
  • Störungen im Flüssigkeitshaushalt
  • Störungen im Elektrolythaushalt
Darmeinläufe:
  • Klistiere
  • Reinigungseinläufe
  • Hebe-Senk-Einläufe
  • Darmspülung
  • Kontrastmitteleinläufe
Kontraindikationen:
  • stark kreislauflabile Patienten 
  • unklares Abdomen
  • akute Baucherkrankungen z.B. Peritonitis
  • mechanischer Ileus
  • in der Frühschwangerschaft
  • Scheiden-/Darmfisteln
  • nach OP´s am Rektum/Colon
  • Blutungen im Verdauungstrakt
 Wirkungsmechanismen:
  • mechanischer Reiz: Darmrohr, Menge, Druck üben Reiz auf Darmrohr aus
  • thermischer Reiz: 37-40° C. - Die Temperatur übt Reiz auf die Darmmuskulatur aus
  • chemisch/osmotischer Druck
 Materialien:
  • Irrigator
  • Darmrohr
  • Spüllösung
  • Vaseline
  • Unterlage
  • Zellstoff
  • Handschuhe
 Durchführung:
  • Patient informieren
  • Patient auf linke Seite lagern
  • Wasserfeste Unterlage
  • Irrigator mit körperwarmer Flüssigkeit füllen
  • Handschuhe anziehen
  • Darmrohr einfetten & unter drehenden Bewegungen 10-20 cm einführen
  • Spülflüssigkeit einlaufen lassen
  • Empfindet Patient Druck als stark, Irrigator niedriger halten bzw. senken
  • Schritt 2-3 x wiederholen
  • beim letzten Mal etwas Flüssigkeit im Darm belasten
  • Darmrohr entfernen
  • Patient soll Spülflüssigkeit mindestens 5 Minuten halten und dabei herumlaufen
  • Irrigator in Desinfektionsmittel einlegen und danach vom Steri aufbereiten lassen
  • Material entsorgen, Fläche desinfizieren
  • Maßnahme dokumentieren
 

Infusionen

Langsames, meist tropfenweises Einfließen größerer Flüssigkeitsmengen in den Körper.

Ziel: Erhaltung oder Wiederherstellung des Gleichgewichts des physiologischem Wasser-, Elektrolyt-, Säure-Basen-Haushalts.

Durchführungsverantwortung bei:
  • Vorbereitung der Infusionslösungen
  • Zumischen von Medikamenten
  • Auswechseln von Infusionslösungen
  • Auswechseln der Systeme
  • Überwachung und Steuerung des Infusionsablaufs
  • Anlegen von Infusionen
Dauerinfusionen: laufen höchstens 3 Stunden oft in 15-30 min

Infusionen richten:
> Infusionsbesteck
> Flaschenaufhänger
> Latexhandschuhe

Beachte:
  • Lichtempfindliche Infusionen bis zum Verbrauch im Schrank stehen lassen
  • Infusionen mit Medikamentenzusätzen im Stationszimmer lassen
  • Vor dem Anhängen Medikament einspritzen und Flasche beschriften
  • Zeitnah vorbereiten
Durchführung:
  • hygienische Händedesinfektion
  • Infusionsflasche sachgerecht vorbereiten
  • Infusionssystem entlüften
  • Luftfilter öffnen
  • hygienische Händedesinfektion
  • Desinfektion des Zugangs
  • Infusion anhängen
  • Tropfgeschwindigkeit einstellen
  • Systemwechsel 1x täglich
  • 3-Wege-Hahn muss zwischen Pat. und filter eingebracht werden und täglich gewechselt werden
Zumischen von Arzneimitteln:
  • z.B. Nacl 0,9 %
  • Glukose 5-10 %
  • Elektrolytlösungen
Oft werden diese Medikamente zugespritzt:
  • Novalgin: Schmerzmittel gegen  Schmerzen und Fieber, bei akuten Schmerzen nach Verletzungen oder OP´s, bei Koliken, Tumorschmerz, hohem Fieber
  • MCP: Gegen Übelkeit und Erbrechen, dadurch wird die Mobilität von Magen und Darm gefördert
  • Pantozol: zur Reduktion von Magensäure, bei Entzündung der Speiseröhre, Geschwüren im Magen
  • Buscopan: Spasmolytikum gegen Krämpfe bei Koliken

Trinken im Alter

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unentbehrlich, denn der Körper erhält nur dadurch das lebensnotwendige Wasser.
Dieses übernimmt im Körper wichtige Funktionen, z.B.:
  • Bestandteil aller Zellen und Körperflüssigkeiten
  • Transport- und Lösungsmittel für Nährstoffe und Stoffwechelprodukte
  • notwendig zur aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur
  • erforderlich bei der Quellung des Speisebreis im Darm
Weshalb trinken gerade ältere Menschen zu wenig?
  • reduziertes Durstgefühl
  • Angst vor nächtlichen Toilettengängen
  • Angst vor dem Trinken aufgrund von Inkontinenz
  • Schluckstörungen
Was geschieht bei verminderter Flüssigkeitszufuhr?

>> Der Körper trocknet aus (Dehydration), was mit einer erheblichen Minderung der Leistungsfähigkeit verbunden ist. Haut und Schleimhäute sind trocken. Wassermangel kann zu Schwindel, Kopfschmerzen, Verstopfung, Harnwegsinfekten, Erhöhung der Körpertemperatur, Verwirrtheitszuständen, Kreislauf- und Nierenversagen und unbehandelt bis zur Bewusstlosigkeit, bzw. Tod.

Sicherstellen der Flüssigkeitszufuhr:
  • zu allen Mahlzeiten Getränke anbieten und ggf. anreichen
  • leere Gläser und Becher immer wieder auffüllen
  • Je weniger jemand isst, desto mehr muss er trinken, da das in der Nahrung enthaltene Wasser fehlt
  • Hilfs- und Pflegebedürftige Patienten benötigen adäquate Hilfestellung und Unterstützung beim Trinken. Spezielle Trinkgefäße können nützlich sein
  • Patient zum austrinken ermuntern
  • Trinkprotokolle führen
 Gibt es Gründe, die Flüssigkeitszufuhr zu begrenzen?
 Eine Begrenzung der Flüssigkeitsmenge kann bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Störung der Flüssigkeitsausscheidung, Nierenerkrankungen sowie eine Leberzirrhose erfoderlich sein. Hier ist eine Rücksprache mit dem behandelnder Arzt erforderlich.

Trinkhilfen:
Bei Dysphagie erfodert das Schlucken ein hohes Maß an Konzentration. Eine ruhige Atmosphäre sowie die richtigen Trinkhilfen können das Trinken erleichtern. Schnabelbecher in verschiedenen Farben motivieren zum Trinken ebenso wie abwechslungsreiche Getränke.

Quelle: DGE "fit im Alter"

Harninkontinenz

Unwillkürlicher Urinabgang unterteilt in:

  • Relative Harninkontinenz: Es kommt nur unter bestimmten Umständen, z.B. bei Husten oder Lagewechsel zum ungewollten Urinabgang.
  • Absolute Harninkontinenz: ständiger Harnverlust
Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Harninkontinenz ist nicht nur bei älteren Patienten ein Problem. Operative Eingriffe an Uterus, Blase oder Prostata können zu einer zeitlich begrenzten Harninkontinenz führen. Hygienische Probleme können für Betroffene so stark belastend sein, dass sie sich kaum noch in Gesellschaft wagen. Eine sorgfältige Anamnese kann bereits Hinweise auf die genaue Form und die Ursache der Harninkontinenz geben.

Einteilung -> je nach Ursache der Störung werden unterschieden:
  • Stressinkontinenz
  • Reflexinkontinenz
  • Urgeinkontinenz
  • Extraurethrale Inkontinenz
  • Überlaufinkontinenz
  • Enuresis nocturna
 Behandlungsstrategie:
Ist eine Ursache der Inkontinenz feststellbar, z.B. ein Harnwegsinfekt, eine Prostatavergrößerung oder eine Fistel, wird diese zunächst behandelt. Alle weiteren Maßnahmen richten sich nach der Inkontinenzform.

Harninkontinenzversorgung:
Ältere Menschen sollten die Toilette schnell erreichen können. Graundsätzlich ist darauf zu achten, dass der Betroffene den Toilettengang möglichst ungehindert durchführen kann (Hindernisse aus dem Weg räumen, genügend frische Vorlagen in Griffnähe stellen)

Miktionsprotokoll:
Unterstützt das Toilettentraining. Darin werden z.B. Menge und Häufigkeit der einzelnen Blasenentleerungen, der Zeitpunkt des Harndrangs nach Aufnahme von Flüssigkeit sowie die Trinkmenge notiert.
Anhand des Protokolls kann ein gewisser Ausscheidungsrhythmus erkannt und ein Zeitplan für den Toilettengang erarbeitet werden. Die Pflegenden unterstützen den Patienten ggf. dabei, diesen Zeitplan einzuhalten bzw. ihn anhand von Erfahrungen zu modifizieren.

Inkontinenzversorgung:
  • Einlagen
  • Katheter
  • Vaginalkonen
  • Tampons
  • Schutzhosen
  • Kondomurinal

>> Vorsicht:
Patienten mit einer Inkontinenz trinken zu wenig!
Sie reduzieren ihre Trinkmenge, um so den psychisch belastenden Harnabgang zu reduzieren.
>> Dehydration
>> stark konzentrierter Urin
>> Hautprobleme/HWI

Montag, 25. Juni 2012

Bilanzierung

Ziel ist es, eine korrekte Ein- und Ausfuhrkontrolle durchzuführen. Bei der Einfuhr ist es wichtig, dass das Formblatt sorgfältig ausgefüllt wird und gut sichtbar im Patientenzimmer ausliegt. eingetragen wird wann, was und wieviel Flüssigkeit der Patient zu sich nimmt. Bei der Ausfuhr wird zunächst der Spontanurin abgemessen und eingetragen. Bei Katheterurin wird dieser in einem Messbecher abgelassen und abgemessen. Falls der Patient stark schwitzt, Durchfall oder Erbrechen hat, wird dies in das Kurvenblatt eingetragen.
Drainagen und Magensonden werden entleert und mit Mengenangabe eingetragen. Beim wegräumen der Gläser, Tassen etc. wird die tatsächlich verabreichte Menge der entsprechenden Flüssigkeit in ml eingetragen.
Das Formblatt wird nach 24 Stunden abgeschlossen. Die Gesamtmenge der Ein- und Ausfuhr wird in der Spalte im Kurvenblatt eingetragen.
Die Bilanzierungsblätter werden nach Gebrauch verworfen bzw. abgeheftet.

Harnwegsinfektionen

-> Meist bakteriell, selten viral oder parasitär verursachte Entzündung der ableitenden Harnwege, die sich durch schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen sowie evtl. Fieber, allgemeines Unwohlsein und Nierenlagerklopfschmerz zeigt.

Pflege:
  • Den Patienten zu reichlichem Trinken animieren (ca. 3 l/Tag) um die Harnwege durchzuspülen.
    Lokal Wärme zur Beschwerdelinderung applizieren (vorher Arztgenehmigung einholen)
  • Den Patienten dazu anhalten, bei bestehendem Harndrang sofort die Toilette aufzusuchen, auch wenn er dabei auf Hilfe angewiesen ist, um einen Aufsteigen der Infektion zu verhindern.
  • Temperatur regelmäßig kontrollieren
  • Intimhydiene: säubern des Genitalbereichs von vorne nach hinten um eine Keimverschleppung zu verhindern.

Subcutane Injektion

Einspritzen der Injektionsläsung in die Unterhaut (Subkutis).

Injektionsorte: Alle Körperregionen mit ausgeprägtem Unterhaut(fett)gewebe sind zur subcutanen Injektion geeignet.
Bevorzugt werden die Injektionsorte 1. Wahl:
  • Die Bauchdecke unterhalb des bauchnabels (um den nabel 2 cm frei lassen)
  • Die seitlichen und vorderen Flächen der Oberschenkel
Komplikationen:
  • Hämatom
  • Infektion
  • allergische Reaktion
 Material:
  • Tablett
  • Medikament
  • Spritze
  • Aufziehkanüle
  • entsprechende Injektionskanüle 
  • Tupfer
  • Desinfektionsmittel
  • Abwurfbehälter
 Durchführung:
  1. 5-R-Regel
  2. Patient informieren
  3. Händedesinfektion
  4. evtl. lagern
  5. Einstichstelle bestimmen
  6. Hautdesinfektion
  7. Hautfalte abheben
  8. Punktion 90°
  9. evtl. Aspiration
  10. Lösung injezieren
  11. Punktionsstelle abtupfen
  12. korrekte Entsorgung
  13. Dokumentation

Katheterpflege

Eine tägliche Katheterpflege ist sehr wichtig um die Gefahr einer aufsteigenden und häufig auch einer chronischen Harnwegsinfektion zu mindern. Ziel ist es, dass der Patient keinen Harnwegsinfekt erleidet und dass Komplikationen frühzeitig erkannt werden.

Pflgegeablauf:
Der Patient wird informiert, die Pflegekraft führt eine hygienische Händedesinfektion durch. Die Handschuhe werden angezogen. Der Katheter wird von der harnröhre nach unten gesäubert. Alle Verunreinigungen werden sorgfältig entfernt.
Bei männlichen Patienten wird die Vorhaut zurückgeschoben, gründlich gereinigt und dann wird die Vorhaut wieder vorgeschoben. Dies wird einmal täglich oder bei Bedarf durchgeführt, am Besten in Verbindung mit der Grundpflege.
die Katheterpflege wird in die Pflegeplanung dokumentiert, Besonderheiten im Verlaufsbericht eingetragen und dem Team weitergegeben.

Nosokomiale Infektion

Definition:
Eine krankenhausinfektion ist jede durch Mikroorganismen hervorgerufene Infektion, die im kausalen Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt steht, unabhängig davon, ob Krankheitssymptome bestehen oder nicht.

Sonderform:
epidemische nosokomiale Infektion:
liegt dann vor, wenn Infektionen mit einheitlichem Erregertyp in zeitlich oder örtlichem Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt nicht nur vereinzelt aufreten.

Welche nosokomiale Infektionen gibt es?
  1. Harnwegsinfektion
    ca. 40-45 % aller nosokomialer Infektionen
  2. Atemwegsinfektionen
    ca. 21 % 
  3. Postoperative Wundinfektion
    ca. 16 %
  4. Sepsis
    ca 1-5 %
-> Restliche 15 % sind Infektionen der Knochen, Gelenke, des Gastrointestinaltraktes, des Genitaltrakts.

Lagerungen (zur Dekubitusprophylaxe)

Wechsellagerungen tragen dazu bei die Würde, das Wohlbefinden und die funktionelle Leistungsfähigkeit der Person zu erhalten. Sie müssen bei allen Patienten mit Dekubitusrisiko durchgeführt werden. so wird Dauer und Ausmaß des Drucks auf gefährdete Körperregionen verringert werden. Bei den Lagerungen müssen Zustand des Patienten und die verwendete Unterlage berücksichtigt werden.

Die Häufigkeit der Wechsellagerungen hängt ab von:
  • individueller Gewebetoleranz
  • allgemeiner Gesundheitszustand
  • Grad von Aktivität und Mobilität
  • der verwendeten Unterlage
  • Behandlungszielen
  • der Beurteilung des Hautzustands
Technik der Wechsellagerung so ausführen, dass:
  • der Druck vermindert oder verteilt wird
  • die Haut keinen Druck- und Scherkräften ausgesetzt wird
  • Hilfsmittel verwenden, die Druck und Scherkräfte vermeiden
  • Pat. sollte angehoben und nicht gezogen werden
  • Vermeidung von Liegen auf Gegenständen
  • Vermeidung von Liegen auf Knochenvorsprüngen
  • 30°-Oberkörper- oder 30°-Seitenlagerung im Wechsel mit Rückenlagerung, sofern es der medizinische Zustand erlaubt
Lagerunghilfsmittel:
  • Schaumstoffmatratzen
  • Wechseldruckmatratzen -> aktive Druckverteilung
  • Druckreduktion an Fersen -> Lagerung über das ganze Bein
  • druckverteilende Unterlagen im Sitzen -> weitere Wechsellagerungen notwendig

Alle Lagerungsmaßnahmen, die Häufigkeit, die verwendete Position und die Ergebnisse müssen dokumentiert werden.

Hygienische Händedesinfektion

Um Krankheitserreger an den Händen abzutöten, ist eine hygienische Händedesinfektion erforderlich, da die Hände das meist benötigte "Arbeitsmittel" sind.

Sie ist notwendig wenn:
  • man ein Zimmer betritt/verlässt
  • man aseptische Arbeiten verrichtet
  • Vor/nach Kontakt mit Wunden
  • Vor/nach Kontakt mit Pat.
  • Vor/nach Gebrauch von Handschuhen
Zur hygienischen Händedesinfektion benötigt man 3 ml des alkoholischen Händedesinfektionsmittel, das man über die trockene Hand verteilt, dass alle Innen- und Außenflächen einschließlich Handgelenke, Fingerzwischenräume und Spitzen, Nagelfalze und Daumen benetzt sind (=30 Sekunden).

Die Händedesinfektion ist der Händewaschung vorzuziehen, da die Keime um ein vielfaches besser abgetötet werden, und dazu die Haut weniger belastet, d.h. es trocknet die Haut weniger aus, als die Waschung.

Atmung

Atemrhytmus: ist die Regelmäßigkeit bzw. Unregelmäßigkeit der Atmung (starkes oder schwaches atmen)

Atemfrequenz: der Normalwert der Atemfrequenz beim Erwachsenen beträgt 12-20 Atemzüge pro Minute.

Tachypnoe: erhöhte Atemfrequenz (> 20 Atemzüge/Min)
Bradypnoe: verlangsamte Atemfrequenz (< 12 Atemzüge/Min)
Dyspnoe: Atemnot, das Gefühl nicht genügend Luft zu bekommen
Apnoe: Atemstillstand

Atemtechnik:
-> Inspiration = Einatmung
-> Exspiration = Ausatmung

Atemtiefe: Bauchatmung / Brustatmung

Atemintensität: die Tiefe der Atmung






Atemgeräusche:
  • Schnarchen
  • Giemen
  • Rasseln
  • Schluckauf
  • Stridor
  • exspiratorisches Stöhnen

Atemgeruch:
  • Azetongeruch
  • Fäulnisgeruch
  • Eitergeruch
  • Ammoniakgeruch
  • Poetor uraemivus
  • Poetor hepaticus
-> Der Atem ist in der Regel (fast) geruchlos. ein unangenehmer Atemgeruch ist ein Krankheitszeichen!!!

Thrombose

Blutgerinnung führt zur Bildung eines Blutpfropfs und somit zum partiellen oder kompletten Gefäßverschluss. Am häufigsten im venösen Gefähssystem, in den Beinen ->Phlebothrombose

Symptome:
  • Schwellung, Spannung
  • Farbveränderungen
  • Überwärmung
  • Schmerz
Entstehung:
  • Verlangsamte Blutströmung -> je langsamer das Blut fließt, desto besser können sich Thrombozyten an der Venenwand anlagern
  • Gefäßwandschaden -> löst eine Thromozytenaggregation aus
  • Erhöhte Gerinnungsneigung -> bestimmte Medikamente, nach OP
 Ziele:
  • venösen Rückfluss steigern
  • Gefäßwandschaden vorbeugen
  • Gerinnungsbereitschaft des Blutes senken
 Maßnahmen:
  • (Früh-) Mobilisation
  • Lagerung, steigert den venösen Rückfluss
  • Ausstreichen der Venen, Rückstrom wird unterstützt
  • Venenkompression, oberglächliche Venen werden komprimiert, so dass das Blut in den unteren Venen schneller fließt. Venenklappenfunktion wird verstärkt.

Merkmale der MTS:
  • Besonderes Material: Kompression wird gewehrleistet
  • Farbcodierung: Hinweis auf die Größe
  • Gummierung: (am Oberschenkel) verhindert das rutschen
  • Sichtfenster: (an den Zehen) Durchblutungskontrolle
  • Eingestrickte Ferse: besserer Sitz
 MTS anziehen:
  • nach 20 minütiger entstauender Lagerung der Beine
  • Strumpf ohne Fußteil auf links ziehen, Fußteil anziehen
  • Strumpf über die Ferse bis zur Leistenbeuge hochziehen
  • Sitz kontrollieren
  • nach ca. 30-60 min Durchblutungskontrolle
 Pflege und Beobachtung des Patienten mit MTS:
  • Information zur guten Zusammenarbeit
  • Hautpflege (Haut trocknet aus, Juckreiz)
  • Beobachtung der Haut auf Druckstellen, Durchblutung, allerg. Reaktion
  • MTS mind. alle 2-3 Tage wechseln/Materialkontrolle
 Keine MTS bei:
  • Pat. mit arterieller Venenerkrankung
  • Pat. mit Herzinsuffizienz
  • Pat. mit Fersendekubitus

Dekubitus

Druckgeschwür: Schlecht und langsam heilende Wunde infolge Minderdurchblutung bei fehlender Druckentlastung. Keine Eigenständige Krankheit, sondern meist durch Immobilität verursacht.

Dekubitusentstehung:
3 Faktoren:
  • Druck (Auflagedruck)
  • Zeit (Druckverweildauer)
  • Disposition (Risikofaktoren)
Bei einem gewissen Druck über eine längere Zeit, bei einer Disposition, kommt es zu einer Schädigung der Haut. Ein Faktor allein führt nicht zum Dekubitus.

Druck:
-> von Außen: z.B. Falten im Bettlaken, ungepolsterte Lagerungsschienen, Katheter und Sonden
-> von Innen: Knochen, die ohne Muskel- und Fettpolster unter der Haut liegen.
Zeit:
-> wird die Ernährung der Hautzellen weniger als 2 Stunden unterbrochen, können sie sich erholen. Ansonsten sterben Zellen ab --> Nekrose!
Disposition:
->Die Haut wird z.B. geschädigt durch:
  • Fieber: Schweiß trocknet den Körper aus -> erhöhter Sauerstoffverbrauch
  • Feuchtigkeit: Feuchte Haut weicht auf und ist dadurch anfälliger
  • Inkontinenz: Haut wird durch Feuchtigkeit, den sauren pH-Wert des Urins und evtl. durch bakterielle Kontamination belastet
  • Adipositas: Patienten schwitzen stärker, das Gewicht auf der Haut ist größer
  • Scherkräfte: die "schiefe Ebene" bei falschem Sitzen zerrt an der Haut
-> Die Haut wird schlecht durchblutet bei Anämie, Herzinsuffizienz und bei Diabetes mellitus

Maßnahmen zu Dekubitusprophylaxe:
Da Druck die Hauptursache für die Entstehung eines Dekubitus ist, hat die Entlastung gefährdeter Körperstellen oberste Priorität, z.B. durch Mobilisation, Lagerung und Lagewechsel
Vorkehrungen wie Haupflage oder Durchblutungsförderung können Maßnahmen ergänzen, aber nicht ersetzen. Dazu werden weitere Risiken ausgeschaltet, z.B. Inkontinenz

Ein Dekubitus ist eine gefürchtete Komplikation längerer Immobilität. Aus der Hauptursache "Druck" folt als oberstes Ziel die Druckentlastung gefährdeter Hautbezirke. eine regelmäßige Überprüfung ob die geplanten und durch geführten Maßnahmen ausßreichen, sichert den Erfolg!!!

Blutdruck

Der Blutdruck gibt zwei Werte wieder:
Diastolischer Druck: Druck während der Füllphase des Herzens
Systolischer Druck: Druck während der Austreibungsphase des Herzens

Messverfahren:
Palpatorisch: Mittels Blutdruckmanschette und Pulstasten
-> während der Puls getastet wird, wird langsam die Manschette aufgepumpt bis der Puls nicht mehr tastbar ist
-> entspricht dem systolischen Wert. Der Diastolische ist nicht ermittelbar.
Auskulkatorisch: Mittels Blutdruckmanschette und Stetoskop
-> durch das ablassen des Drucks in der Manschette können mit dem Stetoskop die Korotkow-Töne erhört werden. Ist der erste Ton zu hören ist der systolische Druck ermittelt. Es wird weiter abgelassen bis die Töne verschwinden, dann ist der diastolische Wert ermittelt.
Invasiv: Mittels direkter arterieller Messung: wird meist nur in der Intensivmedizin verwendet.

Normwerte:
Kinder             =        100/60
Jugendliche     =        120/80
Ältere              =        140/90

Physiologische Veränderungen: wie bei Puls durch Anstrengung/Bewegung bzw. Entspannung, Schlaf

Pathologische Veränderungen:
  • Hypertonie: dauerhafter Blutdruck über 140 systolisch oder akut über 160 in Ruhe (in der Regel durch Gefäßablagerung bedingt)
  • Schock durch Volumenmangel, Fiberkrisis...
  • Herz-Kreislaufkrankheiten
Wann wird gemessen?
  • Bei Aufnahme ins KH
  • Mindestens 1x täglich (möglichst gleiche Bedingungen)
  • bei nicht normalen Werten mehrmals täglich
  • vor Mobilisierung (um Kollaps vorzubeugen)
  • bei Auffälligkeiten anderer Werte (Puls)
Nicht messen:
  • An Armen mit Lähmung
  • An Armen mit venösen Zugängen

Puls

Wo kann der Puls gemessen werden?
  • carotis (Halsschlagader)
  • subclavia (Schlüsselbein)
  • femoralis (Leiste)
  • temporalis (Schläfe)
  • brachialis (Oberarm)
  • radialis (Handgelenk)
  • ulnaris (Elle)
  • politea (Kniekehle)
  • tibialis posterior (Schienbein)
  • dorsalis pedis (Fußrücken)
Die Pulsmessung:
Beim ersten Mal und bei arryhthmischem Puls wird 1 Minute lang gemossen. Alternativ misst man 15 Sekunden und nimmt ihn dann mal 4.

Pulsfrequenz:
Ruhepuls bei
Erwachsenen: ca. 70/Min
Jugendlichen: ca. 75/Min
Neugeborenen: ca. 100-180/Min



Physiologische Tachykardie ist eine beschleunigte Herzfrequenz nach z.B. Sport
Pathologische Tachykardie ist eine Herzfrequenzbeschleunigung mit krankhaften Ursachen, z.B. Fieber, Blut- oder Flüssigkeitsverlust

Physiologische Bradykardie kommt vor im Tiefschlaf, bei Entspannung oder bei Leistungssportlern
Pathologische Bradykardie bei Herzkreislaufstörungen, bei Medikamentenüberdosierung oder Schilddrüsenüberfunktion.

Arrhytmie: Herzrhytmusstörungen mit unregelmäßigen Zeitabständen zwischen den Herzkontraktionen.

Extrasystole (ES): Außerhalb des regelmäßigen Grudrhytmus auftredende Herzschläge.

Harter Puls: Zeichen für hohen Blutdruck oder veralkten Gefäßen
Weicher Puls: Zeichen für niedrigen Blutdruck, Herzinsuffizienz oder Fieber

Messfehler:
  • Daumen zum messen -> Daumen hat Eigenpuls
  • bei leichtem Druck werden nicht alle Schläge registriert
  • bei starkem Druck können Pulswellen unterdrückt werden

Temperatur

Körperstellen zur Temperaturmessung:
  • Sublingual (unter der Zunge)
  • Rektal (im Mastdarm)
  • Oral (im Mund)
  • Thympanal (am Gehörgang
  • Axillar (in der Achselhöle)
Wärmebildung:
-> Die Möglichkeiten der Wärmeproduktion beim Erwachsenen sind
 a) Stoffwechsel und b) Muskalarbeit
-> Körperwärme entsteht durch Stoffwechselvorgänge vorallem in der Leber und durch Muskelkontraktionen (Zittern).

Wärmeabgabe:
  • erfolgt zu 90% über die Haut
  • über Ausschedungen (Stuhl/Urin)
  • Verdunsten von Hautfeuchtigkeit (Schwitzen)
  • Konvektion: Die Luftschicht, die unmittelbar mit der Haut kontakt hat, wird von der Haut erwärmt
  • Konduktion: Wärmeaustausch zwischen im Kontakt stehenden, unterschiedlich temperierten Hautschichten
Phasen des Fiebers:
  1. Fieberanstieg: Der Sollwert im temperaturzentrum ist erhöht
    -> verstärkte Wärmeproduktion um den Istwerd dem Sollwert anzugleichen
  2. Fieberhöhe: Sollwerd und Istwerd sind gleich. Wärmeproduktion und Stoffwechselaktivität bleiben auf erhöhtem Niveau. Je nach Dauer des Fiebers und Alter des Patienten besteht hohe Gefahr von Folgeerkrankungen.
  3. Fieberabfall: Der Sollwert sinkt wieder. Dem niedrigen Sollwert steht ein hoher Istwert gegenüber
    -> Der Organismus gibt verstärkt Wärme ab.
  4. Erschöpfungsschlaf: Der Körper ist jezt müde und erschöpft. Der Patient benötigt Ruhe um die Anstrengungen zu verarbeiten.
Schweregrade:
  • 36,3 - 37,4°C = Normaltemperatur
  • 37,5 - 38,0°C = Subfebrile Temperatur
  • 38,1 - 38,5°C = Leichtes Fieber
  • 38,6 - 39,0°C = Mäßiges Fieber
  • 39,1 - 39,9°C = Hohes Fieber
  • 40,0 - 42,0°C = Sehr hohes Fieber
-> Ab einer Körpertemperatur von 42,6°C beginnt im Blut die Eiweißgerinnung. Sie ist mit dem Leben unvereinbar.