Dienstag, 26. Juni 2012

Hebe-Senk-Einlauf

Obstipation: Erschwerte, verzögerte Darmentleerung, oft verbunden mit hartem Stuhl und schmerzhafter Stuhlausscheidung.
>> Tritt eine Obstipation bei gleichbleibenden Lebensgewohnheiten auf, kann dies auf eine Darmentleerung hinweisen.

Ursachen:
  • Bewegungsmangel 
  • falsche Ernährung
  • prychische Ursachen
  • unerwünschte Wirkungen von Arzneimitteln
  • Operationen an den Bauchorganen
  • Störungen im Flüssigkeitshaushalt
  • Störungen im Elektrolythaushalt
Darmeinläufe:
  • Klistiere
  • Reinigungseinläufe
  • Hebe-Senk-Einläufe
  • Darmspülung
  • Kontrastmitteleinläufe
Kontraindikationen:
  • stark kreislauflabile Patienten 
  • unklares Abdomen
  • akute Baucherkrankungen z.B. Peritonitis
  • mechanischer Ileus
  • in der Frühschwangerschaft
  • Scheiden-/Darmfisteln
  • nach OP´s am Rektum/Colon
  • Blutungen im Verdauungstrakt
 Wirkungsmechanismen:
  • mechanischer Reiz: Darmrohr, Menge, Druck üben Reiz auf Darmrohr aus
  • thermischer Reiz: 37-40° C. - Die Temperatur übt Reiz auf die Darmmuskulatur aus
  • chemisch/osmotischer Druck
 Materialien:
  • Irrigator
  • Darmrohr
  • Spüllösung
  • Vaseline
  • Unterlage
  • Zellstoff
  • Handschuhe
 Durchführung:
  • Patient informieren
  • Patient auf linke Seite lagern
  • Wasserfeste Unterlage
  • Irrigator mit körperwarmer Flüssigkeit füllen
  • Handschuhe anziehen
  • Darmrohr einfetten & unter drehenden Bewegungen 10-20 cm einführen
  • Spülflüssigkeit einlaufen lassen
  • Empfindet Patient Druck als stark, Irrigator niedriger halten bzw. senken
  • Schritt 2-3 x wiederholen
  • beim letzten Mal etwas Flüssigkeit im Darm belasten
  • Darmrohr entfernen
  • Patient soll Spülflüssigkeit mindestens 5 Minuten halten und dabei herumlaufen
  • Irrigator in Desinfektionsmittel einlegen und danach vom Steri aufbereiten lassen
  • Material entsorgen, Fläche desinfizieren
  • Maßnahme dokumentieren
 

Infusionen

Langsames, meist tropfenweises Einfließen größerer Flüssigkeitsmengen in den Körper.

Ziel: Erhaltung oder Wiederherstellung des Gleichgewichts des physiologischem Wasser-, Elektrolyt-, Säure-Basen-Haushalts.

Durchführungsverantwortung bei:
  • Vorbereitung der Infusionslösungen
  • Zumischen von Medikamenten
  • Auswechseln von Infusionslösungen
  • Auswechseln der Systeme
  • Überwachung und Steuerung des Infusionsablaufs
  • Anlegen von Infusionen
Dauerinfusionen: laufen höchstens 3 Stunden oft in 15-30 min

Infusionen richten:
> Infusionsbesteck
> Flaschenaufhänger
> Latexhandschuhe

Beachte:
  • Lichtempfindliche Infusionen bis zum Verbrauch im Schrank stehen lassen
  • Infusionen mit Medikamentenzusätzen im Stationszimmer lassen
  • Vor dem Anhängen Medikament einspritzen und Flasche beschriften
  • Zeitnah vorbereiten
Durchführung:
  • hygienische Händedesinfektion
  • Infusionsflasche sachgerecht vorbereiten
  • Infusionssystem entlüften
  • Luftfilter öffnen
  • hygienische Händedesinfektion
  • Desinfektion des Zugangs
  • Infusion anhängen
  • Tropfgeschwindigkeit einstellen
  • Systemwechsel 1x täglich
  • 3-Wege-Hahn muss zwischen Pat. und filter eingebracht werden und täglich gewechselt werden
Zumischen von Arzneimitteln:
  • z.B. Nacl 0,9 %
  • Glukose 5-10 %
  • Elektrolytlösungen
Oft werden diese Medikamente zugespritzt:
  • Novalgin: Schmerzmittel gegen  Schmerzen und Fieber, bei akuten Schmerzen nach Verletzungen oder OP´s, bei Koliken, Tumorschmerz, hohem Fieber
  • MCP: Gegen Übelkeit und Erbrechen, dadurch wird die Mobilität von Magen und Darm gefördert
  • Pantozol: zur Reduktion von Magensäure, bei Entzündung der Speiseröhre, Geschwüren im Magen
  • Buscopan: Spasmolytikum gegen Krämpfe bei Koliken

Trinken im Alter

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unentbehrlich, denn der Körper erhält nur dadurch das lebensnotwendige Wasser.
Dieses übernimmt im Körper wichtige Funktionen, z.B.:
  • Bestandteil aller Zellen und Körperflüssigkeiten
  • Transport- und Lösungsmittel für Nährstoffe und Stoffwechelprodukte
  • notwendig zur aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur
  • erforderlich bei der Quellung des Speisebreis im Darm
Weshalb trinken gerade ältere Menschen zu wenig?
  • reduziertes Durstgefühl
  • Angst vor nächtlichen Toilettengängen
  • Angst vor dem Trinken aufgrund von Inkontinenz
  • Schluckstörungen
Was geschieht bei verminderter Flüssigkeitszufuhr?

>> Der Körper trocknet aus (Dehydration), was mit einer erheblichen Minderung der Leistungsfähigkeit verbunden ist. Haut und Schleimhäute sind trocken. Wassermangel kann zu Schwindel, Kopfschmerzen, Verstopfung, Harnwegsinfekten, Erhöhung der Körpertemperatur, Verwirrtheitszuständen, Kreislauf- und Nierenversagen und unbehandelt bis zur Bewusstlosigkeit, bzw. Tod.

Sicherstellen der Flüssigkeitszufuhr:
  • zu allen Mahlzeiten Getränke anbieten und ggf. anreichen
  • leere Gläser und Becher immer wieder auffüllen
  • Je weniger jemand isst, desto mehr muss er trinken, da das in der Nahrung enthaltene Wasser fehlt
  • Hilfs- und Pflegebedürftige Patienten benötigen adäquate Hilfestellung und Unterstützung beim Trinken. Spezielle Trinkgefäße können nützlich sein
  • Patient zum austrinken ermuntern
  • Trinkprotokolle führen
 Gibt es Gründe, die Flüssigkeitszufuhr zu begrenzen?
 Eine Begrenzung der Flüssigkeitsmenge kann bei Patienten mit Herzinsuffizienz, Störung der Flüssigkeitsausscheidung, Nierenerkrankungen sowie eine Leberzirrhose erfoderlich sein. Hier ist eine Rücksprache mit dem behandelnder Arzt erforderlich.

Trinkhilfen:
Bei Dysphagie erfodert das Schlucken ein hohes Maß an Konzentration. Eine ruhige Atmosphäre sowie die richtigen Trinkhilfen können das Trinken erleichtern. Schnabelbecher in verschiedenen Farben motivieren zum Trinken ebenso wie abwechslungsreiche Getränke.

Quelle: DGE "fit im Alter"

Harninkontinenz

Unwillkürlicher Urinabgang unterteilt in:

  • Relative Harninkontinenz: Es kommt nur unter bestimmten Umständen, z.B. bei Husten oder Lagewechsel zum ungewollten Urinabgang.
  • Absolute Harninkontinenz: ständiger Harnverlust
Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Harninkontinenz ist nicht nur bei älteren Patienten ein Problem. Operative Eingriffe an Uterus, Blase oder Prostata können zu einer zeitlich begrenzten Harninkontinenz führen. Hygienische Probleme können für Betroffene so stark belastend sein, dass sie sich kaum noch in Gesellschaft wagen. Eine sorgfältige Anamnese kann bereits Hinweise auf die genaue Form und die Ursache der Harninkontinenz geben.

Einteilung -> je nach Ursache der Störung werden unterschieden:
  • Stressinkontinenz
  • Reflexinkontinenz
  • Urgeinkontinenz
  • Extraurethrale Inkontinenz
  • Überlaufinkontinenz
  • Enuresis nocturna
 Behandlungsstrategie:
Ist eine Ursache der Inkontinenz feststellbar, z.B. ein Harnwegsinfekt, eine Prostatavergrößerung oder eine Fistel, wird diese zunächst behandelt. Alle weiteren Maßnahmen richten sich nach der Inkontinenzform.

Harninkontinenzversorgung:
Ältere Menschen sollten die Toilette schnell erreichen können. Graundsätzlich ist darauf zu achten, dass der Betroffene den Toilettengang möglichst ungehindert durchführen kann (Hindernisse aus dem Weg räumen, genügend frische Vorlagen in Griffnähe stellen)

Miktionsprotokoll:
Unterstützt das Toilettentraining. Darin werden z.B. Menge und Häufigkeit der einzelnen Blasenentleerungen, der Zeitpunkt des Harndrangs nach Aufnahme von Flüssigkeit sowie die Trinkmenge notiert.
Anhand des Protokolls kann ein gewisser Ausscheidungsrhythmus erkannt und ein Zeitplan für den Toilettengang erarbeitet werden. Die Pflegenden unterstützen den Patienten ggf. dabei, diesen Zeitplan einzuhalten bzw. ihn anhand von Erfahrungen zu modifizieren.

Inkontinenzversorgung:
  • Einlagen
  • Katheter
  • Vaginalkonen
  • Tampons
  • Schutzhosen
  • Kondomurinal

>> Vorsicht:
Patienten mit einer Inkontinenz trinken zu wenig!
Sie reduzieren ihre Trinkmenge, um so den psychisch belastenden Harnabgang zu reduzieren.
>> Dehydration
>> stark konzentrierter Urin
>> Hautprobleme/HWI

Montag, 25. Juni 2012

Bilanzierung

Ziel ist es, eine korrekte Ein- und Ausfuhrkontrolle durchzuführen. Bei der Einfuhr ist es wichtig, dass das Formblatt sorgfältig ausgefüllt wird und gut sichtbar im Patientenzimmer ausliegt. eingetragen wird wann, was und wieviel Flüssigkeit der Patient zu sich nimmt. Bei der Ausfuhr wird zunächst der Spontanurin abgemessen und eingetragen. Bei Katheterurin wird dieser in einem Messbecher abgelassen und abgemessen. Falls der Patient stark schwitzt, Durchfall oder Erbrechen hat, wird dies in das Kurvenblatt eingetragen.
Drainagen und Magensonden werden entleert und mit Mengenangabe eingetragen. Beim wegräumen der Gläser, Tassen etc. wird die tatsächlich verabreichte Menge der entsprechenden Flüssigkeit in ml eingetragen.
Das Formblatt wird nach 24 Stunden abgeschlossen. Die Gesamtmenge der Ein- und Ausfuhr wird in der Spalte im Kurvenblatt eingetragen.
Die Bilanzierungsblätter werden nach Gebrauch verworfen bzw. abgeheftet.

Harnwegsinfektionen

-> Meist bakteriell, selten viral oder parasitär verursachte Entzündung der ableitenden Harnwege, die sich durch schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen sowie evtl. Fieber, allgemeines Unwohlsein und Nierenlagerklopfschmerz zeigt.

Pflege:
  • Den Patienten zu reichlichem Trinken animieren (ca. 3 l/Tag) um die Harnwege durchzuspülen.
    Lokal Wärme zur Beschwerdelinderung applizieren (vorher Arztgenehmigung einholen)
  • Den Patienten dazu anhalten, bei bestehendem Harndrang sofort die Toilette aufzusuchen, auch wenn er dabei auf Hilfe angewiesen ist, um einen Aufsteigen der Infektion zu verhindern.
  • Temperatur regelmäßig kontrollieren
  • Intimhydiene: säubern des Genitalbereichs von vorne nach hinten um eine Keimverschleppung zu verhindern.

Subcutane Injektion

Einspritzen der Injektionsläsung in die Unterhaut (Subkutis).

Injektionsorte: Alle Körperregionen mit ausgeprägtem Unterhaut(fett)gewebe sind zur subcutanen Injektion geeignet.
Bevorzugt werden die Injektionsorte 1. Wahl:
  • Die Bauchdecke unterhalb des bauchnabels (um den nabel 2 cm frei lassen)
  • Die seitlichen und vorderen Flächen der Oberschenkel
Komplikationen:
  • Hämatom
  • Infektion
  • allergische Reaktion
 Material:
  • Tablett
  • Medikament
  • Spritze
  • Aufziehkanüle
  • entsprechende Injektionskanüle 
  • Tupfer
  • Desinfektionsmittel
  • Abwurfbehälter
 Durchführung:
  1. 5-R-Regel
  2. Patient informieren
  3. Händedesinfektion
  4. evtl. lagern
  5. Einstichstelle bestimmen
  6. Hautdesinfektion
  7. Hautfalte abheben
  8. Punktion 90°
  9. evtl. Aspiration
  10. Lösung injezieren
  11. Punktionsstelle abtupfen
  12. korrekte Entsorgung
  13. Dokumentation